Innovative Abwasserreinigung mit Membrantechnik
Die neue ARA Zimmerberg wird 800 l/s und das Abwasser von 78‘000 Einwohnerwerten reinigen können. Dies entspricht der prognostizierten Belastung im Jahr 2050.
Im Erdgeschoss der ARA wird ein neues Zulaufhebewerk mit Regenbecken, eine neue mechanische Reinigung mit Rechen-Sandfang-Kompaktanlagen und Siebtrommeln zur Abwasser-Vorklärung erstellt.
Ein Pumpwerk befördert das Abwasser in die neue Membranbiologie im Obergeschoss – ins Herzstück der neuen Anlage. In der Biologie werden die Schmutzstoffe durch Mikroorganismen im Belebtschlamm und durch den Eintrag von Sauerstoff biologisch abgebaut. Bedarfsgerecht wird Pulveraktivkohle direkt in die Biologie dosiert. Die Mikroverunreinigungen werden durch die Bindung an die Aktivkohle aus dem Abwasser entfernt.
Das gereinigte Abwasser wird über eingetauchte Membranen vom Belebtschlamm getrennt. Nachfolgend wird das gereinigte Abwasser über eine Wasserturbine geleitet, so dass die Höhendifferenz vom Obergeschoss der ARA bis zur Einleitung auf Seeniveau für die Stromproduktion genutzt werden kann.
Das innovative Verfahren erreicht eine sehr gute Reinigungsleistung: Durch die Filtration im Ultrafiltrationsbereich werden nebst den Feinstpartikeln, Mikroverunreinigungen und Mikroplastik auch multiresistente Keime und Viren zurückgehalten. Die erreichte Eliminationsleistung übersteigt die geforderten gewässerschutzrechtlichen Auflagen und schützt den Zürichsee als Badegewässer und Trinkwasserreservoir weitestmöglich.
Klärschlamm als Wertstoff
Der Klärschlamm wird vorentwässert und in neuen Faultürmen ausgefault. Anschliessend wird er zur externen Entsorgung mechanisch entwässert und wie bisher zur Verbrennung und Phosphorrückgewinnung in die Klärschlammverwertungsanlage nach Zürich gebracht. Das anfallende Klärgas wird mit einer Biogas-Produktionsanlage aufbereitet und ins Thalwiler Gasnetz eingespeist.