Baustart der neuen Kläranlage verzögert sich

Vor rund einem Jahr wurden die Abstimmungen über den Bau dieses ökologisch wegweisenden Generationenprojektes in allen vier beteiligten Gemeinden mit grosser Mehrheit angenommen. Nun orientiert der Zweckverband ARA Zimmerberg über den Projektstatus. Der für diesen November geplante Baustart verzögert sich infolge von Einsprachen von Anwohnern in Thalwil um mindestens ein halbes Jahr.

Der für November 2021 geplante Spatenstich in Thalwil verschiebt sich infolge von drei Baurekursen in Thalwil und einer Beschwerde gegen das Submissionsverfahren um mindestens ein halbes Jahr in den Frühsommer 2022. Die rechtskräftigen Bewilligungen für den Bau des Pumpwerks in Horgen und den Bau der Verbindungsleitung Horgen-Thalwil liegen jedoch bereits vor. Die Zuständigen der betroffenen Gemeinden Thalwil, Horgen, Rüschlikon und Oberrieden sind zuversichtlich, dass die Rekurse in erster Instanz abgewiesen werden. Denn das Projekt entspricht sowohl seitens des Submissionsverfahrens als auch bezüglich der Baugesetze den geltenden Vorschriften.

Laufender Dialog mit der Bevölkerung

Die Rekurse sind keine Überraschung für den Zweckverband und die Gemeinden; sie gehören heutzutage zum Standard bei Bauprojekten. Dies, obwohl die Bevölkerung und im Speziellen die Nachbarschaft im Vorfeld zu den Abstimmungen an mehreren Anlässen ausführlich und transparent über das Projekt informiert wurde. Die ARA Zimmerberg sucht nach wie vor den Dialog mit den Rekurrenten und Beschwerdeführenden; entsprechende Gespräche und Terminvereinbarungen sind im Gange.

Voruntersuchungen im Gange

Im Rahmen des Bewilligungsverfahrens sind Auflagen zu bereinigen und Vereinbarungen mit diversen Betroffenen wie zum Beispiel der SBB abzuschliessen. Die Zeit bis zum Abschluss des Rekursverfahrens wird nun genutzt, um diese Vereinbarungen und die noch notwendigen Voruntersuchungen umzusetzen. Deshalb wird es trotz verzögertem Baustart in kleinem Rahmen zu notwendigen Bohrungen für vertiefte Baugrunduntersuchungen kommen.

Meilenstein für den Gewässerschutz

Beim geplanten Bau der neuen Kläranlage für die vier Gemeinden handelt es sich um ein Vorzeigeprojekt nach den neusten technologischen und ökologischen Standards, dem der Grossteil der Bevölkerung berechtigterweise grosse Sympathien entgegenbringt. Auf derselben Fläche der bisherigen ARA Thalwil wird aufgrund beschränkter Platzkapazität eine mehrstöckige Anlage entstehen, die mehr als das Doppelte der alten Reinigungsleistung aufbringt, aber nicht stärker in Erscheinung tritt. Die eingesetzte Membranbiologie baut Schmutzstoffe durch Mikroorganismen biologisch ab und eliminiert, kombiniert mit einer vierten Reinigungsstufe, sogar Mikroplastik und multiresistente Keime wie Bakterien und Viren. Zudem ermöglicht die neue Anlage die grösstmögliche und nachhaltige Energierückgewinnung. Sie wird aufgrund neuer gesetzlicher Bestimmungen von Bund und Kanton gebaut und geht in der Reinigungsleistung sogar noch über diese Mindest-Vorgaben hinaus.

Möchten Sie mehr über die ARA Zimmerberg erfahren? Im Projektmagazin haben wir Beiträge zur Planung, dem Bau und der Technik der modernen Kläranlage zusammengestellt.